https://www.pharmazeutische-zeitung.de berichtet:
Der Artikel konzentriert sich auf die umstrittene Apothekenreform, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagen wurde. Die Reform zielt darauf ab, die Struktur und den Betrieb der Apotheken zu verändern, um die Versorgung mit Arzneimitteln zu sichern, insbesondere in ländlichen Gebieten. Ein zentraler Aspekt dieser Reform ist die Einführung der ‚Apotheke ohne Apotheker,‘ bei der Apotheker nur noch acht Stunden pro Woche vor Ort sein müssen und in der übrigen Zeit durch Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) unterstützt werden.
Lauterbachs Plan sieht vor, dass Apotheker künftig neben ihrem Hauptstandort bis zu drei Filialen und zwei kleinere Zweigstellen leiten dürfen. Diese Zweigstellen müssen nicht so lange geöffnet haben wie die Hauptstandorte und benötigen nicht unbedingt die Anwesenheit eines Apothekers. Stattdessen könnten sie durch PTAs betrieben werden, die unter der telepharmazeutischen Anbindung an einen Apotheker arbeiten. Diese Maßnahmen sollen die Kosten senken und die Fachkräftesicherung verbessern.
Die Reform wird jedoch von der Apothekerschaft und anderen Interessengruppen stark kritisiert. Die ABDA (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Apotheker) hat den Entwurf vollständig abgelehnt und fordert, die Reform zurückzunehmen. Die Hauptkritikpunkte sind die potenziellen Risiken für die Patientensicherheit, da die persönliche Beratung durch Apotheker in Frage gestellt wird. ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening warnt, dass ohne die Anwesenheit eines Apothekers die Beratung und die Sicherheit der Medikamenteneinnahme gefährdet werden könnten.
Die Bundesregierung hält die flächendeckende und wohnortnahe Arzneimittelversorgung für zentral und plant, den Gesetzentwurf weiter zu verhandeln. Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger kritisiert jedoch die Reform als unzureichend und als Schlag ins Gesicht der Apothekenbranche, da sie keine wirklichen finanziellen Entlastungen bringe und das Apothekensterben beschleunigen würde.
Insgesamt spiegelt der Artikel die umfassenden Bedenken wider, die die geplante Strukturreform hervorruft, insbesondere hinsichtlich der Patientensicherheit und der Rolle der Apotheker in der Arzneimittelversorgung.
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