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Der Artikel „Krankenversicherung: Warum das Ende des Solidarsystems droht – und was Sie tun können“ von Christian Kliver behandelt die anstehende Erhöhung der GKV-Beiträge in Deutschland. Hier ist eine zusammengefasste Version des redaktionellen Teils:
Steigende GKV-Beiträge
Im kommenden Jahr müssen sich die über 73 Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland auf deutlich steigende Beiträge einstellen. Experten des sogenannten Schätzerkreises haben errechnet, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag von aktuell 1,7 Prozent um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent angehoben werden muss. Dies würde den Gesamtbeitrag auf 17,1 Prozent bringen, ein Rekordniveau.
Gründe für den Kostenanstieg
Die Ausgaben der Krankenkassen wachsen in allen relevanten Bereichen, insbesondere bei Krankenhäusern und Arzneimitteln, schneller als die allgemeine Inflation. Gleichzeitig entwickeln sich die Einnahmen aufgrund der schwächelnden Konjunktur und stagnierender Löhne nicht mehr so dynamisch wie noch vor einigen Jahren. Zudem kritisieren die Kassen, dass ihnen die Politik Aufgaben aufbürdet, die eigentlich aus Steuermitteln finanziert werden müssten, wie die Gesundheitsversorgung von Bürgergeld-Empfängern.
Möglichkeiten für Versicherte
Versicherte können auf die steigenden Beiträge reagieren, indem sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Kassenwechsel: Ein Wechsel in eine günstigere Krankenkasse kann bares Geld sparen, wobei Zusatzleistungen, Service und Erreichbarkeit ebenfalls berücksichtigt werden sollten.
- Bonusprogramme: Bonusprogramme belohnen gesundheitsbewusstes Verhalten mit Sachprämien oder Beitragsrückerstattungen, was künftige Behandlungskosten vermeiden könnte.
- Selbstbehalttarife: Die Wahl eines Selbstbehalttarifs oder eines Tarifs mit Beitragsrückerstattung kann bei geringer Inanspruchnahme von Leistungen Prämien winken, jedoch ist genau zu prüfen, ob sich das individuell rechnet.
Politische Lösungen
Letztlich sind die Rahmenbedingungen, die die Politik setzt, entscheidend für die künftige Beitragsentwicklung. Der GKV-Spitzenverband mahnt grundlegende Strukturreformen an, um Effizienzpotenziale zu heben und die Finanzierung nachhaltig zu sichern. Ohne Reformen drohen weitere schmerzhafte Beitragssteigerungen.
Zusammenfassung der Maßnahmen
- Wechsel in eine günstigere Krankenkasse prüfen
- Zusatzleistungen, Service und Erreichbarkeit beachten
- Bonusprogramme für gesundheitsbewusstes Verhalten nutzen
- In Präventionskurse investieren
- Selbstbehalttarife oder Tarife mit Beitragsrückerstattung kalkulieren
- Politische Entscheidungen und Reformprozesse beobachten
Versicherte haben durchaus Möglichkeiten, auf steigende Krankenkassenbeiträge zu reagieren, jedoch ist es eine individuelle Entscheidung, welcher Weg der passende ist. Ohne grundlegende Reformen im Gesundheitswesen werden die Beiträge auch in Zukunft eher steigen als sinken.
Mehr dazu auf: Beitragsexplosion: Wie das Ende der solidarischen Krankenversicherung droht – Telepolis
