Gesetzliche Krankenversicherung

Krankenkassenbeiträge steigen massiv: 17 Prozent Belastung für Versicherte

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Viele gesetzlich Krankenversicherte müssen sich im kommenden Jahr auf spürbare Beitragserhöhungen einstellen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll um 0,8 auf 2,5 Prozentpunkte angehoben werden, wie der Schätzerkreis beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) mitgeteilt hat. Diese Erhöhung ist notwendig, um die angespannte Finanzlage der Krankenkassen zu decken. Für 2025 erwartet der Schätzerkreis eine Finanzierungslücke von 13,8 Milliarden Euro, die durch höhere Zusatzbeiträge geschlossen werden soll.

Zusammen mit dem gesetzlich festgelegten allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent müssten Arbeitgeber und Arbeitnehmer im kommenden Jahr erstmals mehr als 17 Prozent des sozialversicherungspflichtigen Einkommens in die Krankenversicherung einzahlen. Der tatsächliche Zusatzbeitragssatz kann jedoch von jeder Kasse individuell bestimmt werden, um den Wettbewerb zu beleben und den Mitgliedern ein Sonderkündigungsrecht zu gewähren.

Für das laufende Jahr 2024 war der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent gestiegen. Doch hätte er nach Ansicht der Kassen eigentlich zwei Prozent betragen müssen, um ein Defizit in der GKV abzuwenden. Die Krankenkassen hatten bereits Anfang September gewarnt, dass ihre Ausgaben im ersten Halbjahr noch stärker gestiegen seien als im ersten Quartal, und das Defizit sei auf mehr als zwei Milliarden Euro angewachsen und werde im Gesamtjahr bis zu 4,5 Milliarden Euro erreichen.

Der Schätzerkreis besteht aus Fachleuten des BAS, des Bundesgesundheitsministeriums von Karl Lauterbach (SPD) und des GKV-Spitzenverbands. Die Prognose des Schätzerkreises zeige die Notwendigkeit der von der Bundesregierung eingeleiteten Strukturreformen, sagte Lauterbach. Insbesondere die Krankenhäuser verursachten hohen Kosten, die eine wesentliche Ursache für die steigenden Krankenkassenbeiträge seien.

Die Krankenkassen sehen sich durch den Schätzerkreis in ihrer Kritik bestätigt, dass der Bund wie im Koalitionsvertrag versprochen seinen GKV-Zuschuss von derzeit 14,5 Milliarden Euro im Jahr erhöhen und mehr versicherungsfremde Leistungen übernehmen müsse, darunter höhere Überweisungen für die Krankenversicherung von Bürgergeldempfängern.

Der Zusatzbeitrag wurde 2015 eingeführt, mit damals durchschnittlich 0,9 Prozent. Im Gegenzug senkte die große Koalition aus Union und SPD den allgemeinen Beitrag von 15,5 auf die bis heute gültigen 14,6 Prozent. 2016 und 2017 betrug der durchschnittliche Zusatzbeitrag 1,1 Prozent. 2018 und 2019 sank er, zunächst auf ein und dann auf 0,9 Prozent, womit man wieder beim Niveau von 2015 lag. Danach ging es abermals bergauf. Die bisher stärkste Anhebung – um 0,3 Punkte – erfolgte 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent. Das war aber immer noch deutlich weniger als die Hälfte der nun bevorstehenden Steigerung. Bis 2018 trugen die Krankenkassenmitglieder den Zusatzbeitrag allein, die Arbeitgeber waren entlastet. Seitdem aber tragen sie ihn paritätisch mit.

Mehr dazu auf: https://www.faz.net Experten: 0,8 Prozentpunkte mehr Krankenkassenbeitrag – FAZ

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