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Die Krankenhausreform in Deutschland zielt darauf ab, die flächendeckende Gesundheitsversorgung zu modernisieren und die Qualität der Krankenhäuser zu verbessern. Die Notwendigkeit dieser Reform resultiert aus der Überzahl der Krankenhäuser, deren hoher Kosten und mangelnder Qualität. Wenn die Reform nicht umgesetzt wird, könnten viele Kliniken mittelfristig schließen, insbesondere in ländlichen Regionen, was dramatische Folgen hätte. Der Bundestag hat das Gesetz zur Krankenhausreform beschlossen, das nun den Bundesrat abwarten muss. Sollte das Gesetz den Bundesrat passieren, wird es künftig weniger, aber spezialisiertere Krankenhäuser geben. Die ökonomischen Druckpunkte sollen durch eine Basisfinanzierung reduziert werden, die die Betriebskosten größtenteils deckt. Im ländlichen Raum sollen kleinere, standortnahe Versorgungseinrichtungen und die Zusammenarbeit mit Fachärzten die Daseinsvorsorge gewährleisten. Die Reform wird Teil einer umfassenden Gesundheitspolitik sein, die auch die digitale Gesundheitsakte, den bundesweiten Klinikatlas, das Pflegekompetenzgesetz und die Reform der Notfallversorgung umfasst. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) treibt diese Reform voran, um eine moderne Gesundheitsversorgung zu etablieren. Die Kosten für die Reform belaufen sich auf 50 Milliarden Euro, wobei jeweils 25 Milliarden von den Ländern und den gesetzlichen Krankenversicherungen getragen werden. Die privaten Krankenversicherungen sind lediglich aufgerufen, sich freiwillig zu beteiligen. Diese Verteilung der Kosten wird von vielen als ungleich und ungerecht empfunden, da die gesetzlichen Krankenversicherten unverhältnismäßig belastet werden, während Privatversicherte nicht herangezogen werden. Die Reform wird in den nächsten Jahren umgesetzt und wird sicherlich Veränderungen für Patienten, Ärzte und medizinische Fachkräfte mit sich bringen. Um diese Veränderungen zu tragen, müssen alle Beteiligten mittragen, nicht nur die gesetzlich Versicherten. Eine gerechte Verteilung der Kosten könnte durch Steuermittel erfolgen, was auch das duale Krankenversicherungssystem infrage stellen könnte.
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