https://www.focus.de berichtet:
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland befinden sich weiterhin in einer finanziell schwierigen Situation. Bis Ende September 2024 belief sich das Defizit der 95 Kassen auf 3,7 Milliarden Euro, nachdem es im Juni 2,2 Milliarden Euro betragen hatte und im Jahr 2023 noch eine Milliarde Euro gewesen war. Die Reserven der Kassen, die bis Ende September 4,7 Milliarden Euro betrugen, lagen knapp unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben. Minister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, dass das Defizit hauptsächlich durch die inflationsbedingte Steigerung der Ausgaben für Personal und medizinische Leistungen verursacht wurde. Er betonte, dass in den vergangenen zehn Jahren die notwendigen Reformen, wie die Digitalisierung und die Krankenhausreform, nicht umgesetzt wurden, um die Kosten zu stabilisieren. Die Einnahmen der Kassen betrugen in den ersten neun Monaten 2024 239,2 Milliarden Euro, während die Ausgaben 242,9 Milliarden Euro erreichten. Die Leistungsausgaben stiegen um 7,8 Prozent, was deutlich stärker war als in den vergangenen Jahren. Für 2025 sind bereits Beitragsanhebungen in Sicht, wobei der durchschnittliche Zusatzbeitrag auf 2,5 Prozent ansteigen soll, was 0,8 Prozentpunkte mehr als im aktuellen Jahr ist. Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags wird von den Kassen jeweils bestimmt, wobei der Durchschnittswert als Orientierung dient. Der tatsächlich erhobene Zusatzbeitrag lag im November im Schnitt bei 1,83 Prozent, nachdem er zu Jahresbeginn bei 1,7 Prozent lag.
Mehr dazu auf: https://www.focus.de Defizit von 3,7 Milliarden Euro: Gesetzliche Krankenkassen rutschen tiefer in die roten Zahlen