https://www.forschung-und-wissen.de berichtet:
In Deutschland ist das Gesundheitssystem finanziell stark belastet, was zu deutlich höheren Krankenkassenbeiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) führen könnte. Um dies zu mindern, empfehlen Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW) die Einschränkung der freien Arztwahl für GKV-Mitglieder.
Die GKV leidet unter einem überproportional starken Wachstum der Ausgaben, die pro Kopf seit über zwei Dekaden jedes Jahr um einen Prozentpunkt mehr gestiegen sind als die beitragspflichtigen Einkommen. Jochen Pimpertz, Wissenschaftler des IW, hält es für sinnvoll, dass die GKV einen günstigeren Tarif anbieten, mit dem die Versicherten nur noch bestimmte Haus- und Fachärzte besuchen dürfen. Eine freie Arztwahl wäre weiterhin möglich, jedoch mit Zusatzkosten verbunden.
Im neuen System sollen die niedergelassenen Ärzte, die die Patienten ohne Aufpreis auswählen dürfen, individuelle Verträge mit den GKV abschließen. Dies soll dazu beitragen, dass die Kosten für Behandlungen sinken und die Ärzte eine höhere Planungssicherheit haben.
Der Leiter des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) des deutschen Gesundheitswesens, Josef Hecken, unterstützt den Vorschlag von Pimpertz. Er argumentiert, dass viele unnötige Patienten-Arzt-Kontakte stattfinden, weil Patienten mehrere Ärzte mit demselben Leiden aufsuchen. Dies erhöht die Kosten der GKV stark.
Der frühere Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat sich ebenfalls für die Idee ausgesprochen, um die Kosten der Gesundheitsversorgung zu reduzieren und die finanzielle Belastung der GKV zu mindern.
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