https://www.ad-hoc-news.de berichtet:
Die Pflegeversicherung in Deutschland steht vor erheblichen Finanzproblemen, die zu einer möglichen Steigerung der Beiträge führen könnten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angekündigt, in Kürze ein Konzept vorzulegen, um die Pflegeversicherung wieder auf stabilere Füße zu stellen. Zuvor hatte er bereits höhere Beitragssätze für das kommende Jahr erwähnt.
Ein Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) hat in der Ampel-Koalition zu einer Notoperation geführt, da es um eine Zahlungsunfähigkeit der Pflegeversicherung geht. Das Bundesgesundheitsministerium betonte jedoch, dass die Pflegeversicherung nicht insolvent ist und der Gesetzgeber dafür sorgen werde, dass die Versorgung aufrechterhalten wird. Die Frage ist nun, woher das Geld kommen soll und wie hoch die Beitragszahler zur Kasse gebeten werden müssen.
Eine erste Pflegereform hatte bereits Entlastungen für Pflegebedürftige bei Eigenanteilen im Heim eingeführt, aber auch höhere Beiträge gefordert. Für Menschen ohne Kinder stieg der Beitrag Mitte 2023 auf 4 Prozent, für Beitragszahler mit einem Kind auf 3,4 Prozent. Familien mit mindestens zwei Kindern zahlen nun weniger als zuvor.
Die Finanzprobleme der Pflegeversicherung bleiben bestehen, da es mehr Pflegebedürftige als angenommen gibt und Löhne in der Pflege gestiegen sind. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) prognostizierte ein Minus von 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr und 3,4 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Dies entspräche einer Beitragsanhebung von 0,2 Punkten, die jedoch auf 0,25 bis 0,3 Punkte korrigiert wurde.
Auch bei den Krankenkassenbeiträgen wird mit einem Anstieg gerechnet, von mindestens 0,6 Prozentpunkten, möglicherweise sogar 0,7. Zusammen mit dem Pflegeversicherungsplus könnten dies bis zu 1 Prozent Abzüge bedeuten, was bei einem Bruttoeinkommen von 3.000 Euro etwa 15 Euro weniger netto im Monat bedeuten würde.
Ein Expertengremium, der sogenannte Schätzerkreis, gibt jährlich im Herbst eine Prognose zur Finanzentwicklung bei den Krankenkassen und einer möglichen durchschnittlichen Beitragserhöhung ab. Der GKV-Spitzenverband fordert Sofortmaßnahmen, um eine Beitragssatzanhebung in der Pflegeversicherung abzuwenden, indem etwa 9 Milliarden Euro durch andere Finanzierungsmöglichkeiten aufgebracht werden könnten. Die Ampel-Koalition muss jedoch politisch entscheiden, woher das Geld kommen soll, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung zu sichern.
Mehr dazu auf: https://www.ad-hoc-news.de Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung könnten im kommenden Jahr stärker …