https://www.rnd.de berichtet:
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden im kommenden Jahr deutlich steigen, da die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen schneller ansteigen als die Einnahmen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen, was einen Rekordwert seit der Wiedervereinigung darstellt. Dieser Anstieg ist historisch und hat es in den vergangenen 50 Jahren nicht gegeben.
Die steigenden Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente sind Hauptgründe für diese Erhöhung. Die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen stiegen im ersten Halbjahr um 3,6 Milliarden Euro, und die Ausgaben für Arzneimittel um 10 Prozent. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont, dass das deutsche Gesundheitssystem das teuerste in Europa ist, weil es in vielen Bereichen nicht effizient ist. Er fordert eine Krankenhausreform, um die Finanzierung der Kliniken auf eine neue Grundlage zu stellen.
Die Erhöhung der Beiträge wird insbesondere kleine und mittlere Einkommen stärker belasten, während gut- und spitzendurchschnittliche Einkommen von den Steuerentlastungen profitieren, die von Finanzminister Christian Lindner geplant sind. Die Ampelkoalition wird kritisiert, diese soziale Schieflage einfach hinzunehmen. Experten hatten bereits vor Jahren Strukturreformen angemahnt, um die Krankenkassen fit für schwierige Zeiten zu machen, aber diese Reformen wurden nicht umgesetzt.
Mehr dazu auf: https://www.rnd.de Steigende Sozialbeiträge, sinkende Steuern: Das führt zu einer sozialen Schieflage – RND