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Die Krankenkassenbeiträge in Deutschland werden zum Jahreswechsel 2025 deutlich steigen, um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte auf 17,1 Prozent zu erreichen. Die Hauptgründe für diesen Anstieg sind die steigenden Behandlungskosten und die alternde Bevölkerung, die häufiger erkrankt und mehr medizinische Versorgung benötigt.
Die gesetzlichen Krankenkassen werfen der Bundesregierung die Schuld für den Beitragserhöhungsbedarf. Sie argumentieren, dass der Bund für Bürgergeldempfänger deutlich weniger Geld an die Krankenkassen überweist als die Kosten betragen. Jeder Bürgergeldempfänger kostet die Kassen im Durchschnitt rund 350 Euro pro Monat, während der Bund nur 119 Euro überweist. Dieser Fehlbetrag müssen die übrigen Beitragszahler aufbringen.
Die Kassen fordern eine höhere Pauschale für Bürgergeldbezieher durch den Bund, um die Finanzierungslücke von etwa 9,2 Milliarden Euro zu schließen. Dies würde den Beitragserhöhungsbedarf für die übrigen Beitragszahler reduzieren. AOK-Chefin Carola Reimann und DAK-Chef Andreas Storm betonen, dass die Bundesregierung ihr Koalitionsversprechen einlösen und auskömmliche Beitragspauschalen für die Gesundheitsversorgung von Bürgergeldbeziehenden zahlen sollte, um den Beitragserhöhungsbedarf zu reduzieren.
Die Einführung des Bürgergelds im Jahr 2023 hat die Situation nicht wesentlich verändert. Der Staat überweist den gleichen Anteil der Bezüge für Bürgergeldempfänger an die Krankenkassen wie früher bei Hartz IV, und die steigenden Bezüge führen zu höheren Überweisungen an die Krankenkassen.
Insgesamt zeigt sich, dass die steigenden Krankenkassenbeiträge nicht allein auf die Bürgergeldempfänger zurückzuführen sind, sondern auch auf die allgemeine Steigerung der medizinischen Versorgungskosten und die demografischen Veränderungen in Deutschland. Die Kassen fordern daher eine umfassende Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.
Mehr dazu auf: https://www.focus.de So viel Krankenversicherungsbeitrag zahlen Sie für Bürgergeld-Empfänger mit – FOCUS online