https://www.welt.de berichtet:
Die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland werden 2025 voraussichtlich deutlich steigen. Der GKV-Schätzerkreis hat eine Erhöhung um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent empfohlen. Dieser Anstieg basiert auf der Schätzung der Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für das kommende Jahr. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird von Fachleuten des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesamts für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzenverbands ermittelt und von Gesundheitsminister Karl Lauterbach bis zum 1. November festgelegt.
Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags wird von jeder Krankenkasse selbst bestimmt. Derzeit liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei etwa 1,7 Prozent, wobei er zwischen 0,7 und 3,28 Prozent schwankt. Eine Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte würde bei einem Einkommen von 3.000 Euro brutto im Monat zu 12 Euro weniger netto für die Versicherten führen.
Die prognostizierte Erhöhung der Krankenkassenbeiträge hat zu scharfer Kritik von Verbänden, Krankenkassen und Opposition geführt. Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen, Doris Pfeiffer, kritisierte die Politik, die sich der sich immer schneller drehenden Beitragsspirale tatenlos zuschaut. Michaela Engelmeier vom Sozialverband Deutschland forderte, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus Steuermitteln finanziert werden sollten und nicht durch Beitragssteigerungen ausgeglichen werden müssen.
Die steigenden Ausgaben für Krankenhäuser und Arzneimittel sowie die steigenden Fallzahlen und Pflegepersonalkosten werden als Gründe für die hohen Ausgaben der Krankenkassen genannt. Die Bundesregierung plant eine Krankenhausreform, die die Finanzierung der Kliniken auf eine neue Grundlage stellen soll.
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