Welches Einkommen zählt für die Private Krankenversicherung (PKV)?
Die Entscheidung, ob eine Private Krankenversicherung (PKV) in Frage kommt, hängt stark von dem individuellen Einkommen ab. Hier erfahren Sie, welche Einkommensgrenzen und -voraussetzungen gelten, um in die PKV zu wechseln.
Versicherungspflichtgrenze
Ein zentraler Aspekt bei der Entscheidung für eine PKV ist die Versicherungspflichtgrenze. Diese Grenze bestimmt, ab welchem Einkommen eine Person nicht mehr zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verpflichtet ist und sich daher privat versichern kann. Aktuell liegt diese Grenze bei 69.300 Euro pro Jahr oder etwa 5.775 Euro monatlich.
Einkommensanforderungen für Angestellte
Für Angestellte, die in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis stehen, gilt: Nur wenn das jährliche Bruttoeinkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt, können sie sich von der Versicherungspflicht in der GKV befreien lassen und in die PKV wechseln. Dies bedeutet, dass ab 2024 ein Einkommen von mehr als 69.300 Euro pro Jahr erforderlich ist, um die Voraussetzungen für eine private Krankenversicherung zu erfüllen.
Anpassung der Versicherungspflichtgrenze
Es ist wichtig zu beachten, dass die Versicherungspflichtgrenze regelmäßig angepasst wird. Zum Beispiel wird die Grenze zum 1. Januar 2025 auf 73.800 Euro pro Jahr angehoben. Dies kann Auswirkungen auf die Entscheidung haben, ob und wann ein Wechsel in die PKV sinnvoll ist.
Befreiung von der Versicherungspflicht
Wenn das Einkommen die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, kann man sich von der Versicherungspflicht in der GKV befreien lassen. Dies geschieht durch einen Antrag bei einer gesetzlichen Krankenkasse, der bis spätestens Ende März des jeweiligen Jahres gestellt werden muss. Diese Befreiung ist grundsätzlich unwiderruflich, es sei denn, es treten andere Tatbestände ein, wie beispielsweise der Bezug von Arbeitslosengeld, die eine erneute Versicherungspflicht in der GKV begründen.
Besondere Gruppen
Neben Angestellten mit hohem Einkommen gibt es weitere Gruppen, für die der Wechsel in die PKV besonders attraktiv sein kann:
Beamte und Referendare
Beamte, Beamtenanwärter und Referendare profitieren oft von erheblich niedrigeren Beiträgen in der PKV, da der Staat einen Großteil der Gesundheitskosten übernimmt. Dies macht die PKV für diese Gruppen besonders attraktiv.
Selbstständige und Freiberufler
Selbstständige und Freiberufler sind nicht an die Versicherungspflicht in der GKV gebunden und können sich daher direkt in die PKV versichern. Hierbei spielt das Einkommen keine Rolle, da es keine Versicherungspflicht gibt. Oft sind die Beiträge in der PKV für diese Gruppen günstiger, da es keinen Arbeitgeberanteil gibt.
Personen ohne Kinder
Für kinderlose Personen kann die PKV günstiger sein, da in der GKV oft der Bonus der kostenfreien Familienversicherung fehlt. In der PKV muss für jedes Familienmitglied separat gezahlt werden, was für kinderlose Personen oft vorteilhafter ist.
Junge und Gesunde
Junge und gesunde Personen, insbesondere unter 40 Jahren, profitieren von niedrigeren Beiträgen in der PKV. Da die Beiträge mit dem Alter steigen, ist es vorteilhaft, früh in die PKV einzutreten, um die Altersrückstellungen länger anzusparen und so die Beiträge im Alter zu senken.
Bürokratische Aspekte
In der PKV gibt es einige bürokratische Aspekte zu beachten. So müssen privat Krankenversicherte Rechnungen der Ärzte und Leistungserbringer direkt bezahlen und diese dann bei ihrer Krankenversicherung einreichen.