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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet für Anfang kommenden Jahres steigende Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Der Minister begründet dies mit dem Ausbleiben von wichtigen Reformen in der Vergangenheit, insbesondere für Krankenhäuser. Lauterbach betont, dass die Beitragszahler nun Geld in die Hand nehmen müssen, um die notwendigen Strukturreformen zu finanzieren, die langfristig die Kostenentwicklung dämpfen sollen.
Die Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisiert Lauterbach scharf. Die GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer warnt vor steigenden Zusatzbeiträgen von mindestens 0,6 Prozentpunkten bei der gesetzlichen Krankenversicherung und 0,25 Prozentpunkten bei der Pflegeversicherung. Diese Zahlen würden sich durch die Krankenhausreform weiter erhöhen.
Der Minister wird als der teuerste Bundesgesundheitsminister aller Zeiten bezeichnet. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke, Kathrin Vogler, kritisiert Lauterbach, dass Normal- und Geringverdiener nun seine stümperhaften Gesundheitsreformen bezahlen müssten. Es sei notwendig, die Ausnahmen für Besserverdienende in der GKV zu beseitigen, um die Kosten zu senken.
Der allgemeine Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung liegt derzeit bei 14,6 Prozent der Einkünfte, je zur Hälfte getragen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Hinzu kommt der von der Kasse abhängige Zusatzbeitrag, der im Schnitt dieses Jahr bei 1,7 Prozent liegt. In der Pflegeversicherung liegt der Beitragssatz derzeit bei 3,4 Prozent des Bruttoeinkommens, bei Kinderlosen bei 4 Prozent.
Mehr dazu auf: https://www.tagesspiegel.de „Teuerster Gesundheitsminister aller Zeiten“: Lauterbach kündigt höhere Beiträge an