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Die Telematikinfrastruktur (TI) im deutschen Gesundheitswesen ist ein zentraler Baustein der Digitalisierung, der den sicheren und interoperablen Datenaustausch zwischen verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens ermöglicht. Die gematik GmbH ist für die Einführung und den Betrieb der TI verantwortlich, wobei das Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit 51 Prozent der Geschäftsanteile hält, während die Kostenträger und Leistungserbringer die restlichen 49 Prozent hälftig teilen.
### Einführung und Anwendungen der TI
Die Einführung der TI begann nach der erfolgreichen Implementierung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Die erste Anwendung der TI war das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM), das seit 2017 in Betrieb ist. Dieses System überprüft und aktualisiert die Daten auf der eGK, wie Adressdaten, ohne dass die Karte ausgetauscht werden muss.
Weitere Anwendungen wie das Notfalldatenmanagement (NFDM) wurden seit 2020 bundesweit eingeführt. Diese Anwendung ermöglicht es, notfallrelevante Informationen wie Allergien oder Schwangerschaften auf der eGK zu speichern.
### Anbindung an die TI
Die Anbindung an die TI ist für viele Akteure des Gesundheitswesens verpflichtend. Ärzte, Psychotherapeuten und Zahnärzte wurden ab 2017 an die TI angebunden, gefolgt von Apotheken und Krankenhäusern ab 2020. Heute können sich auch Pflegeeinrichtungen, Physiotherapieeinrichtungen und Hebammen an die TI anschließen.
### Rolle der PKV
Die private Krankenversicherung (PKV) ist Mitgesellschafter der gematik und hat eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der TI. Obwohl die PKV nicht unter gesetzlichen Fristen steht, plant sie eine gezielte Einführung der TI, um die spezifischen Bedürfnisse ihrer Versicherten zu berücksichtigen. Die PKV plant eine Teilnahme mit einer digitalen Identität, um die Datensouveränität zu gewährleisten und die Integration in die TI zu erleichtern.
### Zukunftsperspektiven
Die Bundesregierung plant, dass bis 2025 80 Prozent der gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) haben. Die ePA ist eine Schlüsselanwendung der TI, die den sicheren und digitalen Austausch von Patientendaten ermöglicht. Die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens wird durch technologische Fortschritte wie prädiktive Analytik und Telemedizin vorangetrieben, um Gesundheitsrisiken zu erkennen und präventive Maßnahmen einzuleiten.
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