https://www.bibliomedmanager.de berichtet:
Die Chefin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, fordert, dass Privatversicherte an den Kosten der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Krankenhausreform beteiligt werden. Sie schlägt Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen für Privatversicherte vor, da dies technisch am einfachsten zu realisieren sei und sich bereits in anderen Bereichen bewährt habe. Reimann betont, dass die Modernisierung der Krankenhauslandschaft komplett aus Steuermitteln bezahlt werden müsse, um Fairness zu gewährleisten. Reimann kritisiert die Pläne von Lauterbach, die Kosten für den geplanten Fonds zum Umbau der Kliniklandschaft in Höhe von 50 Milliarden Euro zur Hälfte den gesetzlich Krankenversicherten aufbürden zu lassen. Sie argumentiert, dass nur knapp zehn Prozent aller Klinikbehandlungen auf Privatversicherte entfallen und daher die Lasten gerechter verteilt werden sollten. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hält dies für verfassungswidrig. Die privaten Krankenkassen lehnen jedoch eine eigene Beteiligung ab. Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) argumentiert, dass die Finanzierung des Transformationsfonds aus Beitragsgeldern der Versicherten verfassungsrechtlich nicht zu rechtfertigen sei. Ein von der PKV in Auftrag gegebenes Gutachten des Bonner Arbeitsrechtlers Gregor Thüsing bestätigt, dass eine Beteiligung der PKV an dem Transformationsfonds grundgesetzwidrig wäre. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, kritisiert den Vorschlag von Reimann, einen Aufschlag auf Klinik-Rechnungen zu erheben, da dies die Benachteiligung der gesetzlich Versicherten erhöhen würde. Die Krankenhausreform wird derzeit im Bundestag beraten und wird von Protestaktionen begleitet. Lauterbach wirbt seit Monaten für seine Reformpläne, die mehr Spezialisierung und weniger Bürokratie bringen sollen.
Mehr dazu auf: https://www.bibliomedmanager.de Wie können Privatversicherte an der Krankenhausreform beteiligt werden? – BibliomedManager