Die Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat erhebliche Auswirkungen auf die Beitragssätze von Arbeitnehmern und Arbeitgebern:
Steigende Beitragssätze
- Der allgemeine Beitragssatz zur GKV liegt derzeit bei 14,6%, wovon Arbeitnehmer und Arbeitgeber je 7,3% tragen[https://www.bundesgesundheitsministerium.de/finanzierung-gkv].
- Zusätzlich erheben die Krankenkassen einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag, der im Durchschnitt bei 1,70% liegt (Stand Mai 2024)[https://www.bundesgesundheitsministerium.de/finanzierung-gkv].
- Die Bundesregierung prognostiziert aufgrund des medizinisch-technischen Fortschritts und des demografischen Wandels einen jährlichen Beitragssatzanstieg um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte in den kommenden Jahren[https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/kostenalarm-fuer-die-arbeitgeber/].
Auswirkungen auf Arbeitgeber
- Für Arbeitgeber bedeutet dies eine erhebliche Steigerung der Lohnzusatzkosten.
- Am Beispiel eines Automobilunternehmens mit 7.000 Beschäftigten würden die GKV-Lohnzusatzkosten bis 2030 um 9,3 bis 10,9 Millionen Euro pro Jahr ansteigen – eine Kostensteigerung von 30 bis 35%[https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/kostenalarm-fuer-die-arbeitgeber/].
- Ein mittelständisches IT-Unternehmen mit 34 Mitarbeitern müsste mit Mehrkosten von 40.000 bis 46.000 Euro pro Jahr rechnen[https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/kostenalarm-fuer-die-arbeitgeber/].
Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit
Die steigenden Lohnnebenkosten gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen [https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/kostenalarm-fuer-die-arbeitgeber/].
Arbeitgeberverbände drängen daher auf Reformen in der GKV, um die Kostenentwicklung einzudämmen [https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/kostenalarm-fuer-die-arbeitgeber/].
Bundeszuschüsse als Ausgleich
- Um Beitragserhöhungen zu begrenzen, leistet der Bund Zuschüsse an die GKV (2024: 14,5 Milliarden Euro) [https://www.bundesgesundheitsministerium.de/finanzierung-gkv].
- Diese Zuschüsse sollen die Lohnnebenkosten stabilisieren, belasten aber indirekt auch die Arbeitgeber als Steuerzahler („Arbeitgeberillusion“) [https://www.pkv.de/positionen/bundeszuschuss/].
Langfristige Prognosen
- Ökonomen prognostizieren einen Anstieg der Gesamtbeitragssätze für alle Sozialversicherungen von heute 40,05% auf 45,2% bis 2030 [https://www.pkv.de/positionen/bundeszuschuss/].
- Dies würde sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber erheblich belasten und könnte weitreichende Folgen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft haben.
Die angespannte Finanzsituation der GKV führt somit zu einem Dilemma: Entweder steigen die Beitragssätze weiter an, was die Lohnkosten erhöht, oder es sind umfassende Strukturreformen im Gesundheitssystem erforderlich, um die Kostenentwicklung zu bremsen. Leistungseinschränkungen in der GKV scheinen unvermeidlich.
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