Private Krankenversicherung

Private Krankenversicherung: Altersrückstellungen einfach erklärt

Für die private Krankenversicherung spielen Altersrückstellungen eine zentrale Rolle, um die Beiträge über die gesamte Vertragslaufzeit stabil zu halten. Hier sind die wichtigsten Aspekte zu diesem Thema:

Warum werden Altersrückstellungen gebildet?

Die Beiträge in der private Krankenversicherung werden auf versicherungsmathematischer Grundlage kalkuliert. Da die Gesundheitskosten mit zunehmendem Alter steigen, würden die Beiträge ohne entsprechende Rückstellungen im Alter stark ansteigen. Um dies zu vermeiden, werden während der Vertragslaufzeit verzinsliche Sparanteile, die sogenannten Altersrückstellungen, gebildet. Diese Rücklagen dienen dazu, die hohen Ausgaben im Alter abzufedern und einen möglichst konstanten Beitrag über die gesamte Vertragslaufzeit zu gewährleisten.

Höhe der Altersrückstellungen

Der Gesetzgeber legt einen Mindestprozentsatz für die Altersrückstellungen fest, der aktuell bei 10% des Monatsbeitrags liegt. Dieser Anteil kann jedoch je nach Versicherer höher angesetzt sein. Die Höhe der Altersrückstellungen variiert mit dem Alter des Versicherungsnehmers: Je jünger der Versicherungsnehmer ist, desto niedriger ist der Anteil der Rücklagen, und je älter er ist, desto höher sind sie.

Arten von Altersrückstellungen

Es gibt zwei Arten von Altersrückstellungen in der private Krankenversicherung:

  • Gesetzliche Rückstellungen: Diese betragen 10% des PKV-Tarifbeitrages und werden separat im Gesamtbeitrag ausgewiesen.
  • Tarifliche Rückstellungen: Diese werden nicht explizit ausgewiesen und fallen von Tarif zu Tarif unterschiedlich hoch aus. Sie sind nicht öffentlich zugänglich.

Übertragbarkeit bei Anbieterwechsel

Bei einem Wechsel des Versicherers können die Altersrückstellungen nur dann übertragen werden, wenn der Vertrag nach dem 01.01.2009 abgeschlossen wurde. Andernfalls gehen die angesparten Altersrückstellungen verloren, was zu höheren Beiträgen im neuen Vertrag führen kann.

Wechsel innerhalb des Versicherers

Ein Tarifwechsel innerhalb derselben private Krankenversicherung bietet mehr Flexibilität. Hier bleiben die angesparten Altersrückstellungen vollständig erhalten. Es besteht auch das Recht, ohne erneute Gesundheitsprüfung in einen günstigeren Tarif zu wechseln, sofern es sich nicht um Leistungsverbesserungen handelt.

Auswirkungen auf den Beitrag

Die Altersrückstellungen wirken sich direkt auf die Beitragshöhe aus. Versicherungsnehmer zahlen in jungen Jahren mehr Beitrag, als sie für ihr statistisches Krankheitskostenrisiko bezahlen müssten. Diese Rückstellungen kommen ihnen im Alter zugute, indem sie die erforderlichen Mehrbeiträge durch steigende Krankheitskosten abmildern.

Fazit

Altersrückstellungen sind ein entscheidender Bestandteil der private Krankenversicherung, um die Beiträge über die gesamte Vertragslaufzeit stabil zu halten. Sie helfen, die steigenden Gesundheitskosten im Alter abzufedern und bieten somit eine langfristige Planungssicherheit für die Versicherungsnehmer. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Bedingungen und Einschränkungen bei einem Anbieterwechsel zu beachten, um die erworbenen Rechte bestmöglich zu wahren.

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