https://www.aok.de berichtet:
Der heutige „GKV-Tag“ setzt das Thema Prävention in den Mittelpunkt und kritisiert die geplanten Kürzungen bei den Präventionskursen der gesetzlichen Krankenkassen durch das „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG). Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, warnt vor den negativen Auswirkungen dieser Kürzungen. Sie betont, dass Prävention nicht durch Vorbeugemedizin ersetzt werden kann und dass gesundheitsförderliche Lebensumstände der Schlüssel zu einer gesünderen Gesellschaft und einer geringeren Krankheitslast sind.
Die Krankenkassen haben im Jahr 2023 für Prävention und Gesundheitsförderung rund 8,4 Milliarden Euro ausgegeben, was eine Steigerung um 25 Prozent gegenüber 2019 darstellt. Die Kassen fordern eine langfristig gesicherte und angemessene Finanzierung durch Bund, Länder und Kommunen, da finanzielle Lastenverschiebungen vom Staat auf die GKV abgelehnt werden.
Die Kritik am GHG ist umfassend: Es fördere die Staatsmedizin und beschneide die Primärprävention. Die geplante Einführung zusätzlicher Früherkennungsuntersuchungen ohne wissenschaftliche Evidenz wird als unangemessen angesehen. Die Verbände argumentieren, dass qualitätsgesicherte, von den Krankenkassen geprüfte und zertifizierte Präventionsangebote gefährdet werden und dass die Politik damit in eine völlig falsche Richtung bewege.
Die Verbände fordern einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik hin zu mehr Primärprävention. Sie betonen, dass Prävention nicht nur Aufgabe der Kassen, sondern auch von Bund, Ländern und Kommunen ist. Die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebensumstände und die Stärkung der Primärprävention seien unerlässlich, um die Krankheitslast zu senken. Die geplanten Kürzungen bei den Präventionskursen und die Ausweitung der Medikamenten für Tabakentwöhnung könnten zu erheblichen Mehrkosten führen und die Arztpraxen überlasten.
Mehr dazu auf: https://www.aok.de Reimann zum „GKV-Tag“: Primärprävention kann nicht durch Vorbeugemedizin ersetzt werden – AOK