https://www.procontra-online.de berichtet:
Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland befindet sich in einer kritischen Finanzsituation. Der GKV-Spitzenverband rechnet bis zum Jahresende mit einem Defizit von knapp 1,8 Milliarden Euro. Um die Zahlungsfähigkeit der Versicherung zu gewährleisten, wird eine Erhöhung der Beitragssätze um mindestens 0,25 Prozentpunkte zum 1. Januar 2025 notwendig, so die GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer. In diesem Kontext setzen sich verschiedene Verbände für eine Neugestaltung der Pflegefinanzierung ein. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert die Zusammenlegung der privaten und gesetzlichen Pflegeversicherung zu einer Pflegevollversicherung, bei der alle, einschließlich Privatversicherter und Selbstständiger, einzahlen sollen. Der Paritätische Gesamtverband unterstützt diese Forderung und betont, dass die Explosion der Pflegekosten seit Jahrzehnten abzusehen sei und ein neues Finanzierungssystem notwendig sei. Der PKV-Spitzenverband lehnt jedoch eine Vollversicherung ab und kritisiert sie als „Sozialpolitik mit der Gießkanne – weder zielführend noch bezahlbar“. Stattdessen fordert er, dass die Kosten nicht nur von den Beitrags- und Steuerzahlern, sondern auch von Menschen mit Privatvermögen getragen werden sollten. Darüber hinaus fordern die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie Sozialverbände, dass die Bundesregierung die Defizite in der Pflegeversicherung durch Steuermittel ausgleichen sollte. Sie argumentieren, dass der Finanzierungsbedarf für die kurzfristige Stabilisierung im laufenden Jahr mindestens 4,5 Milliarden Euro betrage.
Mehr dazu auf: https://www.procontra-online.de Krise der Pflege: Sozialverband fordert erneut Vollversicherung – procontra