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Der Artikel beschreibt den aktuellen Beitragsschock in den gesetzlichen Sozialsystemen Deutschlands, insbesondere in der gesetzlichen Krankenversicherung. Hier sind die Hauptpunkte:
- Beitragserhöhung: Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung soll im kommenden Jahr um 0,8 Prozentpunkte steigen, auf durchschnittlich 17,1 Prozent. Dies ist der stärkste Anstieg seit Langem und der höchste Wert für die gesetzliche Gesundheitsversorgung in Deutschland.
- Gesamtkosten: Zusammen mit den Beiträgen zur Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung könnten die Sozialbeiträge im kommenden Jahr wieder bei fast 42 Prozent liegen. Dies führt zu einer alten Debatte über die Lohnnebenkosten in Deutschland, die vor mehr als 20 Jahren bereits eine Diskussion ausgelöst hatte.
- Ausgabenanstieg: Die Ausgaben im Gesundheitssystem steigen sehr viel schneller als die Einnahmen. Allein im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Ausgaben um mehr als 10 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr an, während die Einnahmen nur um 5,5 Prozent wuchsen. Dies liegt vor allem an hohen Tariflohnzuwächsen und der hohen Inflation.
- Strukturprobleme: Experten sehen Strukturprobleme im Gesundheitssystem, wie z.B. den demografischen Wandel und die zunehmende Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen. Die Grünen kritisieren, dass bestehende Strukturprobleme nicht gelöst, sondern mit viel Geld zugekleistert wurden.
- Reformen: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigt Reformen an, um den Ausgabenanstieg zu bremsen. Allerdings haben diese Reformen bisher eher mehr Geld gekostet als dass sie Geld gespart haben.
- Zusatzbeitrag: Der Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung wird individuell von den Krankenkassen berechnet und erhoben. Aktuell liegt dieser Zusatzbeitrag im Schnitt bei knapp 1,8 Prozent und wird von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinsam getragen.
- Beitragsbemessungsgrenze: Die Beitragsbemessungsgrenze wird zum 1. Januar 2025 von 5175 Euro brutto auf 5512,50 Euro gesteigert. Dies bedeutet, dass Besserverdiener höhere Beiträge zahlen müssen, insbesondere in der Kranken- und Pflegeversicherung.
- Finanzministerblockade: Finanzminister Christian Lindner (FDP) blockiert derzeit die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen, um eine höhere Steuerentlastung durchzusetzen. Dies könnte die Mehrbelastungen bei den Sozialbeiträgen nicht ausgleichen.
Mehr dazu auf: Krankenkassenbeiträge 2025: Beitragsschock zum Jahresende – Capital.de