https://www.abg-net.de berichtet:
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht im kommenden Jahr vor einem erheblichen Finanzloch. Laut der Prognose des beim Bundesamts für Soziale Sicherung gebildeten Schätzerkreises beträgt das Defizit 13,8 Milliarden Euro. Um diese Lücke zu schließen, empfiehlt der Schätzerkreis, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2025 auf 2,5 Prozent anzuheben, gegenüber der aktuellen 1,7 Prozent. Dieses Defizit entsteht, weil die erwarteten Ausgaben höher sind als die Einnahmen aus Beiträgen und dem Bundeszuschuss. Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS, kritisiert die bisherigen gesundheitspolitischen Reformen. Er argumentiert, dass diese weder zu stabilen Beitragssätzen noch zu einer spürbaren Versorgungsverbesserung geführt haben. Hinzu kommen steigende Kosten für Arzneimittel und medizinisches Personal. Der politisch verpflichtende Abbau der Rücklagen und ihre gesetzliche Regulierung schränken den Handlungsspielraum der Krankenkassen massiv ein. Daher können höhere Ausgaben nicht mehr kompensiert werden. Striebel betont, dass die Finanzierungslücke der GKV von Jahr zu Jahr größer wird. Die vom Schätzerkreis prognostizierte Steigerung des Zusatzbeitrags ist in dieser Höhe noch nie gegeben. Aufgrund der gesetzlich festgelegten Mindestrücklage ist zu erwarten, dass die Beitragssätze in der GKV im Jahr 2025 über dem prognostizierten Zusatzbeitrag liegen werden. Aus Sicht der AOK PLUS müssen Bund und Länder endlich ihren originären Aufgaben nachkommen und für eine auskömmliche Finanzierung des GKV sorgen. Wesentliche Hebel sind dabei die ausreichende Finanzierung von Krankenkassenbeiträgen für Bürgergeldempfangende, die Dynamisierung des Bundeszuschusses zum Gesundheitsfonds sowie die Absenkung des Mehrwertsteuer auf Arzneimittel. Der Umbau der Krankenhausstrukturen sollte nicht von den Beitragszahlenden finanziert werden.
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