https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland verschlechtert sich weiter. Laut den KV-45-Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit haben die 95 Krankenkassen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ein Defizit von 2,2 Milliarden Euro eingefahren. Im ersten Quartal belief sich das Defizit auf 776 Millionen Euro. Die Finanzreserven der Krankenkassen betrugen zum Ende des ersten Halbjahres etwa 6,2 Milliarden Euro, was nur leicht mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben entspricht. Der Gesundheitsfonds verzeichnete im ersten Halbjahr ein Defizit von 6,3 Milliarden Euro, wobei ein Teil des Defizits als saisonüblich betrachtet wird. Um die Zusatzbeitragssätze der Krankenkassen zu stabilisieren, wurden 3,1 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve ausgeschüttet. Trotz dieser Maßnahmen haben 22 Krankenkassen ihren Zusatzbeitragssatz unterjährig angehoben, wodurch der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz im August bei 1,78 Prozent lag, um 0,08 Prozentpunkte über dem Ende Oktober 2023 bekannt gegebenen Wert. Der GKV-Spitzenverband betonte, dass keine Reserven mehr zur Verfügung stünden, um Beitragssteigerungen im nächsten Jahr zu verhindern oder abzumildern. Die Kassen warfen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, er schaue „tatenlos“ zu. Der Minister geht selbst von Beitragssatzsteigerungen aus, wie er kürzlich sagte.
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Gesetzliche Krankenversicherung: Finanzlage trübt sich weiter ein – Deutsches Ärzteblatt