https://www.rnd.de berichtet:
Die Krankenhausreform in Deutschland, geplant von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), steht vor erheblichen Finanzierungsproblemen. Die Chefin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, fordert die Beteiligung der Privatversicherungen (PKV) an den Kosten. Sie argumentiert, dass es unfair sei, wenn Privatversicherte in Betten behandelt werden, die von gesetzlich Versicherten bezahlt werden. Reimann schlägt vor, Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen für Privatversicherte zu erheben, da dies technisch am einfachsten zu realisieren sei und bereits in anderen Bereichen bewährt habe. Dagegen lehnen die privaten Krankenkassen die Beteiligung an den Kosten ab. Der Verbandsdirektor der PKV, Florian Reuther, bezeichnet die Finanzierung des Transformationsfonds aus Beitragsmitteln der Versicherten als verfassungswidrig. Er betont, dass die Krankenhausstruktur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Länder ist, die aus Steuermitteln finanziert werden sollte. Die Ampelkoalition hat sich auf eine Beteiligung der PKV an den Kosten der Krankenhausreform geeinigt, was jedoch auf heftige Kritik stößt. Die Bundesländer und die gesetzlichen Krankenkassen planen, den Transformationsfonds von 50 Milliarden Euro je zur Hälfte zu finanzieren. Sollten die privaten Versicherungen bis 30. September 2025 nicht freiwillig zahlen, ist eine gesetzliche Regelung vorgesehen. Die Reform soll den ökonomischen Druck auf die Krankenhäuser mindern, mehr Spezialisierung und weniger Bürokratie bringen und die Kliniken für die Vorhaltung von Behandlungskapazitäten Geld geben. Die Umstellung und einheitliche Qualitätsvorgaben sollen zu mehr Zentralisierung und Spezialisierung sowie zum Abbau von Überkapazitäten führen. Die Krankenhausreform wird derzeit im Bundestag beraten und steht vor einer öffentlichen Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss, begleitet von Protestaktionen.
Mehr dazu auf: https://www.rnd.de Private Krankenversicherung will nicht für Klinikreform von Lauterbach zahlen – RND