https://www.zeit.de berichtet:
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird voraussichtlich um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen. Dies wurde von Experten des Schätzerkreises, bestehend aus Vertretern des Gesundheitsministeriums, des Bundesamts für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzenverbandes, errechnet. Der Gesamtbeitrag 2025 würde mit dem regulären Beitragssatz von 14,6 Prozent auf eine Rekordhöhe von 17,1 Prozent steigen, was vom Bruttolohn abgeführt werden muss.
Diese Erhöhung resultiert aus den angespannten Finanzlagen der Krankenkassen, die von einer Finanzierungslücke von 13,8 Milliarden Euro für 2025 ausgehen. Die Lücke muss durch höhere Zusatzbeiträge geschlossen werden. Viele Krankenkassen haben keine Reserven mehr, um Beitragssteigerungen zu vermeiden oder abzumildern.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte, dass die Erhöhung auf hohe Ausgabensteigerungen der Krankenkassen zurückzuführen sei und dass Strukturreformen notwendig seien, um den Ausgabenanstieg zu bremsen. Lauterbach kritisierte auch die Politik für ihre Untätigkeit gegenüber der sich drehenden Beitragsspirale und betonte die Notwendigkeit einer Krankenhausreform, um die ineffizienten Bereiche im deutschen Gesundheitswesen anzugehen.
Die Prognose des Schätzerkreises zeigt die Notwendigkeit der von der Bundesregierung eingeleiteten Strukturreformen, um die Kostenentwicklung zu dämpfen. Es fehlen an Vorbeugemedizin und Digitalisierung, und die stationäre Versorgung weist große Defizite auf. Die Rekordausgaben für Krankenhäuser sind eine wesentliche Ursache für die steigenden Krankenkassenbeiträge.
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