https://www.eu-schwerbehinderung.eu berichtet:
Der Artikel „Lauterbach: Reformen zur Bekämpfung hoher GKV-Ausgaben nötig“ thematisiert die dringende Notwendigkeit von Reformen im deutschen Gesundheitssystem, um die steigenden Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu bekämpfen. Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach betont, dass das deutsche Gesundheitssystem ineffizient ist und an Vorbeugemedizin und Digitalisierung mangelt. Die hohe Lebenserwartung in Deutschland sei schlechter als in vielen Nachbarländern, und die Ausgaben für Krankenhausleistungen und Arzneimittel steigen im Rekordtempo.
Der Krankenhausbereich ist mit über 100 Milliarden Euro der größte Ausgabenblock der GKV und wuchs bereits 2023 um 7 Prozent und im ersten Halbjahr 2024 um 8 Prozent. Diese Zuwächse übersteigen den Aufwuchs der Einnahmen deutlich und tragen erheblich zum Anstieg der Zusatzbeiträge bei. Der Zusatzbeitrag der GKV soll im kommenden Jahr voraussichtlich stark ansteigen, was für die Mehrheit der Menschen im Land unverhältnismäßig hart wirken wird.
Der GKV-Schätzerkreis prognostiziert für das Jahr 2025 eine Finanzierungslücke von 13,8 Milliarden Euro, die durch höhere Zusatzbeiträge geschlossen werden muss. Dies würde einen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz von 2,5 Prozent bedeuten, was eine Anhebung um 0,8 Prozentpunkte bedeutet. Viele Krankenkassen stehen keine Reserven mehr zur Verfügung, um Beitragssteigerungen im nächsten Jahr zu vermeiden oder abzumildern.
Politiker und Experten fordern eine breitere und sichere Finanzierungsbasis für das Gesundheitssystem. Sie betonen, dass die Politik nicht tatenlos zuschauen darf, während die Beitragssätze jährlich ansteigen. Es sei notwendig, die Ausgabenentwicklung in allen Leistungsbereichen zu überprüfen und unwirtschaftliche Strukturen abzubauen. Eine nachhaltige Stabilisierung der GKV-Finanzen erfordert, dass der Bund seiner Verantwortung gerecht wird und die Ausgabenentwicklung konsequent überprüft wird.
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