https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die Bundesregierung wird im kommenden Jahr über Kostendämpfungsmaßnahmen im Arzneimittelbereich nachdenken. Der Leiter der Abteilung „Arzneimittel, Medizinprodukte, Biotechnologie“ des Bundesgesundheitsministeriums, Thomas Müller, erwähnte, dass die Politik in finanziell schwierigen Zeiten reflexartig Kostendämpfungsmaßnahmen umsetzen wolle. Die Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, Dorothee Brakmann, kritisierte diese Ansätze und plädierte für eine Diskussion mit der Pharmabranche über Möglichkeiten zur Ausgabereduktion. Brakmann schlug vor, bestimmte Arzneimittel aus der Verschreibungsliste zu entfernen, um 1,4 Milliarden Euro zu sparen.
Müller betonte, dass das BMG die Pharmabranche weiter stärken wolle, wie mit der Nationalen Pharmastrategie und dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht. Die Vergütung von Generika soll weiter angehoben werden, um die Ausgaben für neue Arzneimittel und Generika auszugleichen.
Zudem betonte Müller, dass die Politik darauf achten müsse, dass Pharmastandorte in der Europäischen Union nicht durch zu hohe Umweltauflagen kaputtgemacht werden. Die Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie könnte die Kosten für die europaweite Einführung einer vierten Klärstufe in den Kläranlagen der Pharmabranche und der Kosmetikbranche um rund zwei Milliarden Euro pro Jahr erhöhen.
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