https://www.verbandsbuero.de berichtet:
Die finanziellen Herausforderungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland nehmen zu. Die AOK-Gemeinschaft meldet ein zunehmendes Defizit von 1 Milliarde Euro zum Ende des dritten Quartals 2024, was eine erhebliche Verschlechterung gegenüber dem bereits deutlichen Minus von 721 Millionen Euro im ersten Halbjahr darstellt[4]. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, äußerte sich besorgt über diesen Trend und kritisierte die Versprechen der Ampel-Koalition, die ursprünglich eine Stabilisierung der GKV-Finanzen angestrebt hatten. Sie betonte, dass der historische Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes in der GKV um 0,8 Prozentpunkte für 2025 eine enorme Belastung für die Beitragszahlenden mit sich bringt[4]. Die Leistungsausgaben der GKV stiegen im ersten Halbjahr 2024 um 6,6 Prozent, was deutlich über den Prognosen des Schätzerkreises und den Planungsgrundlagen für die Haushaltsplanung 2024 liegt. Dieser Anstieg wird insbesondere durch steigende Kosten für Klinikbehandlungen und Pflegepersonalkosten verursacht[1][5]. Die AOK-Gemeinschaft fordert eine umfassende Reform des Systems, um die finanzielle Stabilität der GKV langfristig zu sichern. Dr. Reimann betonte die Notwendigkeit einer einnahmenorientierten Ausgabenpolitik und echter Strukturreformen, um unnötige Kosten im System zu reduzieren und die Versicherten eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten[4]. Die kommende Wahlperiode wird entscheidend sein, um nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl die Qualität der Versorgung sichern als auch finanzielle Stabilität gewährleisten. Politik und Akteure des Gesundheitswesens sind gefordert, innovative Ansätze zu finden, die die Einnahmenseite stärken und unnötige Kosten reduzieren können, um die GKV ihrer Aufgabe gerecht zu machen[4].
Mehr dazu auf: https://www.verbandsbuero.de AOK kritisiert: Ampel-Versprechen führen zu GKV-Krise – Verbandsbüro